3. Oktober, 18.15 bis 19.45 Uhr, HSG, Raum A 01-014
Prof. em. Dr. Paul Messerli, Professor für Humangeografie, Universität Bern
Wenn sich im aktuellen politischen Diskurs Gräben öffnen und vertiefen, nicht nur in der Schweiz, auch in Europa etwa in Deutschland, Polen und mehr, fragt man sich, wie mit diesen Kategorien in der heutigen Zeit ein Land erklärt, gespalten oder sogar destabilisiert werden soll.
Dieses Einstiegsreferat ins „Thema“ verfolgt zwei Ziele: Einmal soll in einer kulturhistorischen Perspektive aufgezeigt werden, woher das Begriffspaar kommt, und wie es sich über die Zeit bis in die Gegenwart immer wieder bedeutungsvoll auflädt. Zum andern fällt der Blick speziell auf die Schweiz, wo der Stadt-Land Konflikt als historisch bedeutendster diagnostiziert wird, und der sich gerade wieder zumindest rhetorisch verschärft. Aber die Schweiz, so mein Fazit, kann daran nicht zerbrechen, ist die Reibung an diesem und anderen Gräben doch gerade Voraussetzungen für den ständigen Ausgleich und letztlich die Stabilität in unserem Land.