Im Anschluss an die OGG-Hauptversammlung wurde auch dieses Jahr der Maturapreis für die besten ostschweizerischen Maturaarbeiten des Schuljahres 23/24 vergeben. Es wurden gleich drei Arbeiten mit je einem Anerkennungspreis ausgezeichnet:

Thuraya Abbass (Kantonsschule am Burggraben St.Gallen; Betreuer Moritz Schmidt): Blooming Rape Culture or Empowering Women Solidarity? An Analysis of the Parliamentary Debates around the Swiss Sexual Criminal Law”.
Als Methode hat Frau Abbass neben theoretischen Grundlagen eine Diskursanalyse gewählt, also die Analyse von ausgewählten Reden im Parlament. Dies hat sie hervorragend umgesetzt. Ihre Argumentation ist sehr gut nachvollziehbar und schlüssig. Dort wo eine persönliche Interpretation der Reden vorliegen könnte, werden die Aussagen zusätzlich mit Daten von Studien hinterlegt. Zusätzlich hat Frau Abbass noch Interviews mit Expertinnen geführt. Sie hat damit eine sehr gute Datenlage erreicht und konnte ihre Hypothesen daran spiegeln. Auch die Auswahl der Methode und der RednerInnen werden kritisch hinterfragt, wie es sich für eine wissenschaftliche Arbeit gehört – eine ausgezeichnete Leistung.

Julia Klarer (Kantonsschule Romanshorn; Betreuerin Karin Keller): “Impacts of Climate Change and Anthropogenic Stressors on Coral Reefs of the Maldives“.
Die Problematik sterbender Korallenriffe ist schon seit Jahrzehnten bekannt, hat aber im Gefolge des Klimawandels eine neue Dimension und Brisanz erhalten. Frau Klarer hat das Monitoring der Riffentwicklungen der Malediven sehr gut dargestellt und die Untersuchungsresultate breit dargelegt, in den Bereichen menschlicher Aktivitäten wie z.B. Verschmutzung und Überfischung, wie auch der verschiedenen Facetten der Auswirkungen des Klimawandels. Diskussion und Schlussfolgerungen in ihrer Arbeit zeigen die intensive und breit abgestützte Auseinandersetzung mit der Thematik.

Ladina Schafhäutle (Kantonsschule Romanshorn; Betreuerin Karin Keller): “Einwohnerprognose für die Gemeinde Lengwil bis im Jahr 2040“.
In Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro hat Frau Schafhäutle eine Einwohnerprognose für Lengwil für das Jahr 2040 erarbeitet, welche als eine Grundlage für die Zonen- und Schulraumplanung in Lengwil verwendet wurde. Frau Schafhäutle konnte die Prognose mit dem Gemeindepräsidenten besprechen, und diese wurde an der Gemeindeversammlung vorgestellt. Frau Schafhäutle hat die theoretischen Grundlagen gut dargelegt, dann Planungskarten analysiert und darauf aufbauend Prognosen berechnet. Dazu musste sie zuerst passende Daten gewinnen, aufbereiten und für die Berechnungen in Excel verfügbar machen. Sie hat sich nicht nur mit einer linearen Prognose begnügt, sondern in einem zweiten Schritt die Prognose realistischer – sprich komplexer – gerechnet, indem sie weitere Parameter berücksichtigt hat. Zuletzt sind von ihr die Prognosen passend visualisiert und kritisch beleuchtet worden.

Die drei Preisgewinnerinnen erhalten je einen Interrail Pass im Wert von 357 Euro. Herzliche Gratulation!

Besten Dank auch an die kompetente Fachjury, bestehend aus Dipl. Geogr. Susanne Schmid, Prof. Dr. Erich Renner und Prof. Dr. Rolf Bürki!

Mathias Schneider
Präsident OGG