Ein Blick in die Umwelt- und Menschheitsgeschichte in Äthiopien und Kamerun

Prof. Dr. Heinz Veit, Universität Bern

Wann und in welchem Ausmass waren tropische, vor allem afrikanische Hochgebirge in der letzten Kaltzeit vergletschert? Ab wann wurden ostafrikanische Hochgebirge besiedelt? Lebte die eiszeitliche Savannenbevölkerung teilweise direkt an den Gletschern? Warum? Was hat es mit den überdimensionalen Steinstreifen in den Bale Mountains in Äthiopien auf sich? Und wie entwickeln sich tropische Böden? Welche komplexe Landschafts- und Klimageschichte können sie uns erzählen? Und was hat das für Konsequenzen für unser Verständnis von Bodenzerstörung und Bodenerosion?

Das sind einige der zentralen Fragen, die im Vortrag angeschnitten werden. Gemeinsam ist ihnen der Raum südlich der Sahara, vor allem das äthiopische Hochland und Kamerun. Gemeinsam ist ihnen auch der Blick weit zurück in die Vergangenheit, bis in die letzte Kaltzeit und darüber hinaus. Während Gletscher relativ direkt auf Klimaänderungen reagieren, und ein Gletscherhochstand damit eine Klimaphase von Jahrzehnten oder Jahrhunderten repräsentiert, sind Böden ein Archiv, das vom ersten Tag der Verwitterung an – und das kann in den Tropen Millionen Jahren her sein (!) – die Umwelt- und Klimaeinflüsse speichert. Es gibt wohl kaum ein komplexeres Archiv als die Böden. Sie haben alle Veränderungen der Vergangenheit mitgemacht.

Im Vortrag werden Ergebnisse aus zwei laufenden Projekten vorgestellt.